Schlagkräftige Doppelspitze mit Erfahrung und neuem Schwung

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Kreisgrüne wählen auf Jahreshauptversammlung neuen Vorstand
Petra Münzel bekommt einen neuen Partner: Neben der Kreisrätin aus Erlenbach wird der Miltenberger Dr. Frank Küster die Kreisgrünen in den nächsten zwei Jahren führen, so das Ergebnis der Jahreshauptversammlung am letzten Freitag in Erlenbach. Gemeinsam mit dem Landratskandidaten Jens Marco Scherf schwor die neu gewählte Doppelspitze die Mitglieder von Bündnis 90/DIE GRÜNEN auf den bevorstehenden Kommunalwahlkampf ein. Nur geschlossen könne man Großes erreichen. 

Nach der Begrüßung durch die scheidende Kreissprecherin Sylvia Deckert erfolgte der Rechenschaftsbericht des Vorstandes über die Amtsperiode der letzten zwei Jahre. Als Höhepunkt in dieser Zeit strich Deckert neben den letzten Bezirks-, Landtags- und Bundestagswahl die Bürgermeisterwahl in Klingenberg heraus, wo der grüne Kandidat Harald Fischmann mit 18,1 Prozent in Gesamtklingenberg und über 32 Prozent in Trennfurt ein „schönes“ Ergebnis eingefahren habe. Die anwesenden Mitglieder staunten nicht schlecht, als sie auf der Liste der Kreissprecherin über 80 Veranstaltungen der Kreisgrünen aufgeführt vorfanden: Von den monatlichen Kreisversammlungen bis hin zu Besuchen der Politprominenz wie Dieter Janecek, Margarete Bause und Toni Hofreiter.

Obwohl die Ausgaben für den letzten Wahlkampf ein Rekordniveau erreicht haben, belegte der Kassenbericht Pablo Calvos die Solidität der Finanzsituation der Kreisgrünen: „Wir sind nicht nur personell, sondern durch die Pflicht- und freiwilligen Rücklagen auch materiell für die Kommunal- und Europawahlen gut aufgestellt.“ Die Mitgliederzahl liege laut Calvo bei 57, von denen Frauen ein gutes Drittel ausmachen würden. Da die Mehrheit der Mitglieder das 45 Lebensjahr überschritten hat, lautete Calvos Schlussfolgerung: „Wir Grüne brauchen junge Frauen.“ Aufgrund seiner „souveränen Kassenführung“ wurde Calvo auf Antrag der Kassenprüfer Annette Rüttgers und Roland Arnold ebenso wie der gesamte Vorstand einstimmig entlastet.

Bei den anschließenden Wahlen bestätigten die anwesenden Mitglieder Petra Münzel ebenfalls einstimmig im Amt der Kreissprecherin. In ihrer Bewerbungsrede hatte sich die Erlenbacherin bereit erklärt, die Kreisgrünen durch den Kommunalwahlkampf zu führen, zumal sie auch wieder als Stadträtin und Kreisrätin antreten werde. Ein Hauptgrund für ihr Engagement: „Das Funktionieren der Energiewende braucht starke grüne Räte in den Kommunalparlamenten, denn die Wende wird vor Ort gemacht.“ Münzel kündigte einen neuen Führungsstil an, indem sie erklärte, die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen zu wollen: „Politische Führung: ja, Mädchen für alles: nein“, so ihr Statement. Damit spielte sie auf die unermüdliche Tätigkeit der bisherigen anderen Kreissprecherin Sylvia Deckert an, die aus persönlichen Gründen nicht mehr antreten wollte. Münzel dankte der Erlenbacherin für deren jahrelangen unermüdlichen Einsatz. Deckert habe es geschafft, in vorbildlicher Weise den Kreisverband zu organisieren und den Kontakt zum Bezirk aufrecht zu erhalten. „Wenn etwas nicht funktioniert hat, ist Sylvia eingesprungen“, so Münzel, die für Deckerts Entscheidung Verständnis, aber auch Bedauern äußerte.

Die Lücke, die Deckerts Ausscheiden aus dem Spitzenduo der Kreisgrünen reißt, will Dr. Frank Küster aus Miltenberg schließen, der mit deutlicher Mehrheit zum zweiten Kreissprecher gewählt wurde. Der promovierte Physiker, der sich als engagierter Verkehrspolitiker einen Namen gemacht hat und als zukünftiger Miltenberger Stadtrat machen will, sieht seine Aufgabe vor allem darin, die koordinierenden Aufgaben im Kreisverband zu übernehmen, will aber durchaus politische Impulse geben.  

Auch bei den übrigen Wahlgängen setzte sich eine Mischung aus erfahrenen Vorstandsmitgliedern und Neulingen durch. In ihren Ämtern bestätigt wurden der Pressesprecher Harald Fischmann und der Kassier Pablo Calvo, beide Trennfurt, neu in den Vorstand berufen wurden der Miltenberger Marcel Schmidt als Medienbeauftragter und die Erlenbacherin Marion Becker als Schriftführerin.

In seinem Grußwort unterstrich Landratskandidat Jens Marco Scherf, ein „Alleinstellungsmerkmal“ im Wahlkampf aufzuweisen: „Die CSU will das Amt des Landrats in ihren Fängen behalten und auch die freien Wähler denken nur parteipolitisch“, so Scherf: Er habe als parteiübergreifender Kandidat von Grünen, SPD und ödp dagegen Inhalte anzubieten: „Der Politikwechsel muss her!“ Den erklärte er den Anwesenden so: Die „Hinterzimmerpolitik“ müsse beendet werden, der Kreistag dürfe nicht länger zu einem „Abnick- und Powerpoint-Begutachtungsgremium“ verkommen. Er wolle als Landrat das Miteinander fördern, die 60 „klugen Köpfe“ des Kreisrats, aber v.a. auch das Bürgerengagement stärker in die Landratsarbeit einbinden. Als die entscheidenden Zukunftsaufgaben sieht Scherf die Reaktion auf den demografischen Wandel, die Realisierung der Energiewende und den Ausbau gerechter Teilhabe.

Den Einwand, dass auf Scherfs Homepage ein deutliches Bekenntnis zur grünen Partei fehle, konterte der Wörther mit dem Hinweis, dass er sich nicht als Kandidat irgendeiner Partei, sondern aller Bürgerinnen und Bürger des Landkreises verstehe. Durch die Inhalte, die er u. a. durch Hausbesuche in allen Kommunen des Landkreises kommunizieren wolle, werde zudem immer wieder glasklar: „Ich verstecke mich nicht als Grüner.“ Für Harald Fischmann besteht die Kunst im bevorstehenden Wahlkampf allerdings im Spagat bezogen auf den Landratswahlkampf mit ödp und SPD gemeinsam zu agieren, im Kampf um die Mandate im Kreistag aber mit grünem Profil für sich selbst als unabhängige Partei Werbung zu machen. Ansgar Stich sieht hier die zukünftige Listenführerin und Spitzenkandidatin für den Kreistag in der Pflicht.

Bevor Nina Hecht, Marcel Schmidt und Hannelore Kreuzer zu Delegierten bzw. Stefanie Lang, Roland Arnold und Sylvia Deckert zu Ersatzdelegierten für die Bezirksversammlungen gewählt wurden, rief Scherf alle Mitglieder und Sympathisanten abschließend dazu auf, weiter an die Chance zu glauben, die Politik im Landkreis maßgeblich zu gestalten, und noch stärker zusammenzurücken. Der politische Gegner sei zerstritten, wie die Vorgänge um den Großheubacher Bürgermeister belegten. Für den Schulrektor steht für den zukünftigen Wahlkampf fest: „Ich brauche euch alle!“

Autor: Harald Fischmann, Pressesprecher

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