Chance Wärmepumpe Februar 19, 2025Februar 19, 2025 von links: Volker Adrian (Heizungsbaumeister), Peter Weis (Bundestagsdirektkandidat von Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Ottmar Neuf (Referent)Foto: Sylvia Deckert Auf sehr großes Interesse stieß die Veranstaltung der Ortsverbandes Obernburg von Bündnis 90/DIE GRÜNEN zum Thema „Chance Wärmepumpe“. 58 Zuhörerinnen und Zuhörer fanden am Dienstag, 18.02.25 den Weg ins Bürgerhaus in Obernburg, darunter auch der Bundestagsdirektkandidat von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Peter Weis Der Referent, Diplom-Ingenieur Ottmar Neuf, zeigte in seinem beeindruckenden Vortrag sehr anschaulich die Wirkungsweise, die Einsatzmöglichkeiten und die vielfältigen Vorteile der Wärmepumpe auf. Ihm zur Seite stand mit Volker Adrian, Heizungsbaumeister und Inhaber der Firma Adrian aus Mechenhard, ein erfahrener Praktiker. Ottmar Neuf erinnerte daran, dass die Wärmepumpen nach einer weit verbreiteten, zuverlässigen und lange bekannten Technologie funktionieren, die bereits vor 165 Jahren entwickelt wurde. Wohl kaum jemandem ist auch bewusst, dass wir es im Alltag ständig mit Wärmepumpen zu tun haben: Nach diesem Prinzip funktionieren nämlich die Heizung und Klimaanlagen in den Autos und die Kühlschränke in unseren Küchen, nur wird bei letzterem Kälte statt Wärme produziert. Und so funktioniert eine Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe arbeitet mit einem Kältemittel, das durch geschickte Aneinanderreihung physikalischer Effekte in einem Kreislauf einmal durch Verdampfen Energie aus der Umgebung entzieht und später durch wieder Verdichten und Verflüssigen die aus der Umgebung entnommene Wärme in sich konzentriert, die dann in einem Wärmetauscher als Nutzwärme entnommen werden kann. Der Referent zeigte auf, dass Wärmepumpen nicht nur bei Fußbodenheizungen funktionieren, sondern in den allermeisten Fällen auch bei Heizungen mit Heizkörpern. Auch in alten Ortskernen muss nicht auf Wärmepumpen verzichtet werden. Einmal gibt es besonders leise Wärmepumpen, aber auch mit gemeinschaftlich erstellten Wärmepumpen mit der Nachbarschaft kann es vorteilhafte Lösungen geben. Eine weitere Ausgestaltung eines Gemeinschaftsprojektes könnte ein kleines Kaltwärmenetz kombiniert mit Wärmepumpen in den anschließenden Häusern, vielleicht sogar mit Bürgerbeteiligung, die Lösung sein. Hierbei könnte einmal die Wärme unseres Mains als Energieträger genutzt werden und mit Blick auf die kommenden Windparks mit Bürgerbeteiligung besonders lukrative Heizenergieerzeugung dargestellt werden. Ein Kaltwärmenetz für die Versorgung hätte den zusätzlichen Vorteil, dass die Veränderungen an der Heizanlage der anschließenden Häuser sich auf den Austausch des Heizkessels durch die Wasser-Wasser Wärmepumpe beschränken. Aber warum sind Wärmepumpen die Heizung der Zukunft? Ottmar Neuf verdeutlichte mit Hilfe von Graphiken und Rechenbeispielen die vielfältigen Vorteile der Wärmepumpe. Sie bietet die Chance, die deutschen CO2 Emissionen um 11 % zu senken und den Klimawandel zu verlangsamen. Sie nutzt vorhandene Umgebungsenergie und macht unabhängiger von Energieimporten. Sie arbeitet ideal und effizient in unseren Klimabedingungen und Gebäuden. Sie entlastet unseren Geldbeutel beim Betriebskostenvergleich heute und in Zukunft. Die Förderungen für den Einbau einer Wärmepumpe führen zu einer Wertsteigerung der Immobilien. Der Umbau auf eine Wärmepumpe zusammen mit einem Fachpartner ist einfach. Dies bestätigte dann auch Volker Adrian. Mittlerweile habe seine Firma ca. 200 Wärmepumpen montiert. Er übernehme dabei nicht nur die Planung und Ausführung, sondern helfe auch bei der Antragsstellung für die Fördermittel Aus seiner Erfahrung berichtete er, dass die Antragstellung für die Heizungsförderung mittlerweile sehr unkompliziert online erfolgt und eine Zusage oft innerhalb einer Viertelstunde erfolgt. Zur Zuverlässigkeit der von ihm installierten Wärmepumpen eines deutschen Premiumherstellers konnte er nur positives berichten. Bisher musste er lediglich 2 Wärmepumpen nach 18 Jahren Laufzeit tauschen. Abgeschlossen wurde der Informationsvortrag mit dem Appell von Ottmar Neuf, technischen Neuerungen mit Offenheit zu begegnen, um dem Fortschritt und unserem Klima eine Chance zu geben Nach Ende des Vortrags diskutierten viele Besucher und Besucherinnen noch lange mit den Referenten.