Biohof Besuch mit Bundestagsabgeordnetem Dr. Anton Hofreiter

DSC_0005Bundestagsabgeordneter und Fraktionssprecher der Grünen, Dr. Anton Hofreiter, besuchte auf Einladung des Kreisverbandes Bündnis 90/ Die Grünen im Landkreis Miltenberg den Biohof von Martin Eck in Mainbullau. Mit von der Partie waren Interessierte, Landrat Jens Marco Scherf und Bundestagskandidatin Sabine Stellrecht-Schmidt aus Miltenberg. Der promovierte Biologe Hofreiter, der neben seinem Fraktionsvorsitz und seinem Bundestagsmandat auch noch unter die Buchautoren gegangen ist und sein Werk „Fleischfabrik Deutschland“ vermarktet, war von der Freiland- Schweinehaltung begeistert. Martin Eck, der so nebenbei noch bemerkte, das er jede Zeile des Buches unterschreiben könne und das lesen ihn veranlasst habe, die Zustände auf seinem 350 Jahren in Familienbesitz befindlichen Hofes radikal zu ändern…

So konnten die Besucher glückliche Schweine erleben, die sogar „sitz!“ machen konnten und sich an den Hosenbeinen der weniger ängstlichen Besucher, die den Elektrozaun DSC_0017überstiegen hatten, schubberten und sich anschließend den Rücken graulen ließen. Nichtsdestotrotz machte Landwirt Eck darauf aufmerksam, das auch diese Schweine geschlachtet werden müssen. Spätestens im Oktober sei es mit dem saumäßigen Leben auf der Wiese mit artgerechter Badekuhle vorbei. Denn auch ein Biohof müsse Betriebswirtschaftlich geführt werden. Alle Schweine sind schon quasi als Steak oder Schnitzel, Sauerbraten oder Gulasch verkauft. Nächstes Jahr gibt es laut dem Biobauern wieder die Möglichkeit, ein halbes oder ganzes Schweinderl zu reservieren.

Neben den Schweinen gibt es auf dem Hof noch viele Schafe und Lämmer. Auch von diesen werden leckere Braten oder Bratwürste hergestellt. Davon konnten sich die DSC_0028Besucher anschließend bei selbst gekeltertem Apfelwein, gegrillten Lammbratwürsten im Brötchen – oder für die sensibleren Tierfreunde – bei Käsebrötchen- überzeugen. Auf Nachfrage betonte Bauer Eck noch, das seine Schweine keine langen Wege zum Schlachthof zurücklegen müssten, sondern in nahegelegenen Metzgereien getötet und verarbeitet werden. Dr. Anton Hofreiter machte in seiner Ansprache darauf aufmerksam, dass unser (die DSC_0021Deutschen als GESAMTHEIT) massiver Fleischkonsum und unüberlegtes Ausbeuten der Natur und der Tiere auch die Landwirtschaft in Afrika kaputt mache. Vom billigen Export von z.B. Tomaten und Hühnerfleisch zerstöre man die einheimischen Erzeuger. Es gelte, politisch mehr hin zu Bioqualität mit entsprechender Einführung eines kontrollierbaren Siegels (gibt es bislang nur bei Schaleneiern) zu arbeiten. Jeder dürfe essen was er wolle, aber die, die genauer hinschauen, müssten eine Garantie haben, das das teurere Produkt auch tatsächlich bio oder fair hergestellt wurde.

Autorin: Marion Becker

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